Heute ist „Embrace-Your-Geekness-Day“ – Zeit, eine Minderheit zu feiern, der wir viel zu verdanken haben

Den heutigen Text möchte ich einer Minderheit widmen, die kaum Beachtung findet in unserem Alltag, und der wir doch so viel zu verdanken haben. Die Rede ist vom Geek. Der ->Geek, umgangssprachlich für Streber oder Stubengelehrter, eine Person, die sich durch großes Interesse an so absonderlichen Themen wie Physik, Chemie und vor allem Mathematik auszeichnet.

Das englische Wort „geek“, abgeleitet vom mittelniederdeutschen „geck“, bezeichnete im Amerika des 19. Jahrhunderts Zirkusleute, die auf Jahrmärkten lebendigen Tieren den Kopf abbissen (nicht zu verwechseln mit ->Greek). Heute wird der Begriff vor allem für Menschen verwendet, die sich für Computerspiele, Smartphones und andere technische Spielzeuge begeistern.

In den USA wird seit den 90er Jahren Jahr für Jahr am 13. Juli der „Embrace-Your-Geekness-Day“ gefeiert – sei stolz, ein Geek zu sein! Ein schöner Brauch, der mit in der Gesellschaft weit verbreiteten Vorurteilen aufräumen und das gegenseitige Verständnis für mehr Miteinander fördern soll. Die gängigen Klischees: Geeks treiben keinen Sport, ernähren sich ausschließlich von Pizza und Cola. Geeks haben ein spezielles Verhältnis zur Körperhygiene. Diskriminierend!

Fakt ist: Ohne Geeks, die schon ein Handy hatten, als man diese noch im Rollkoffer hinter sich herziehen musste, hätte es Lifestyle-Produkte wie das iPhone nie gegeben! Hätten Geeks nicht mit ihren Akkustik-Kopplern den Weg geebnet, würden wir uns heute noch mit BTX ins „Internet“ einwählen. Geeks haben wir 1-Euro-Handys sowie erschwingliche Mobilfunk-Tarife zu verdanken. Darüberhinaus tragen sie einen wertvollen Beitrag zum Jugendschutz bei: Flatrate-Surfen statt -Saufen. Nimm das, Kristina Schröder!

Geek is beautiful. Das erkennen auch Politiker wie Guido Westerwelle oder Alexander Dobrindt und haben ihre Kassen-Brille gegen eine trendige Woody-Allen-Geek-Brille getauscht. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Echte Geeks suchen nicht das Rampenlicht sondern gehen lieber zurückgezogen ihrer Obsession nach. Sollten Sie Glück haben und zufällig mal einem echten Geek an der frischen Luft begegnen: Flauschen Sie ihn! Schenken Sie ihm ein Lächeln und vielleicht laden Sie ihn auf eine Cola ein. Danken Sie ihm für die Pionier-Arbeit, die er für Sie, für uns alle leistet.

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5 Kommentare
  1. Enrico schreibt:

    Schön geschrieben, auch wenn ich den Tag als solchen völlig bekloppt finde. Ich kenne in meinem Umfeld einige Menschen die per Definition als Geek durchgehen und kann keine gesellschaftlichen Nachteile feststellen. Aber vielleicht verkehre ich nicht genug mit intolleranten Stereotypen….?!

  2. Petra schreibt:

    Vergessen wurde in dem Artikel allerdings:

    Geek ist man höchstens bis Mitte 40. Danach ist man ein „verschrobener Tüftler“, der in der Bildzeitung landet, weil er Katzen zu Benzin verarbeiten will…

    • Richard schreibt:

      Danke für diese wichtige Präzisierung :-)

    • Etix schreibt:

      Womit wir wieder beim Thema „Diskriminierung“ wären … ;-)

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