Richard Gutjahr gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Journalisten Deutschlands. 20 Jahre stand er für ARD/ZDF als Reporter und Moderator vor und hinter der Kamera, hat aus Kriegs- und Krisengebieten in der ganzen Welt berichtet. Seine Reisen führten ihn dabei auch immer wieder ins Silicon Valley, über das er schon früh in diversen Blogs, Podcasts und Bücher publizierte. Als Dozent unterrichtet er Journalismus in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und in den USA. Für seine Arbeit wurde Gutjahr national und international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das Grimme-Institut schreibt: „Die demokratische Gesellschaft profitiert von seinen Analysen, Impulsen und den von ihm initiierten Projekten“.
Ausbildung
Es heisst, Journalismus sei der erste Entwurf von Geschichte – und als Journalist wollte ich dazu beitragen, diese Geschichte(n) aufzuschreiben. Deshalb hatte ich mich nach dem Abitur bei der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München beworben und hatte Glück. Neben der Redakteursausbildung (32. Lehrredaktion) habe ich Politik und Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität studiert.
Meine ersten Praxiserfahrungen machte ich bei Radio Gong in München (1992-1996), bei der Süddeutschen Zeitung (1996-1998) sowie als Netz-Moderator bei der TV-Diskussionssendung „Live aus dem Alabama“ (1995-1998). Es folgten Auslands-Praktika beim „Provençal“ in Aix-en-Provence (1997) und bei CNN in Washington (1999).
Berufliche Laufbahn
Heute bin ich freier Journalist, u.a. Mitarbeiter bei der ARD, wo ich über 20 Jahre Nachrichten- und Magazinsendungen beim Bayerischen und Westdeutschen Fernsehen moderiert habe. In zahlreichen Wahl- und Sondersendungen berichtete ich live für das Erste (ARD), u.a. für Tagesschau, Tagesthemen, Brennpunkt sowie den ARD-Weltspiegel. Für das ZDF habe ich zuletzt eine Dokumentation über die Macht der Social Networks gedreht.
Daneben schreibe ich für zahlreiche Zeitungen, Magazine und Fachzeitschriften, darunter die Rheinische Post. Aber auch für Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Berliner Tagesspiegel oder DER SPIEGEL war ich schon als freier Autor tätig. In der Münchner Abendzeitung hatte ich über mehrere Jahre meine eigene Technik- und Netz-Kolumne.
Auszeichnungen
Für eine Reportage-Reihe zu den Hartz-Reformen wurde ich 2006 mit dem Ernst-Schneider-Preis für „herausragenden Wirtschaftsjournalismus“ ausgezeichnet. Zeit Online kürte mich 2011 zum „Netzjournalist des Jahres“. Das Medium Magazin erklärte mich gleich zweimal zum „Journalisten des Jahres“ (Newcomer, 2011 und Reporter, 2. Platz, 2016).
Was mich besonders freute: Das Grimme-Institut hatte mit meiner Nominierung 2013 zum ersten Mal in der Geschichte des Grimme Online Awards die persönliche Leistung einer Einzelperson gewürdigt: „Die demokratische Gesellschaft profitiere von seinen Analysen, Impulsen und den von ihm initiierten Projekten (…)“ (Jury-Begründung).
Darunter zum Beispiel die Open-Data-Plattform LobbyPlag, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lobby-Einflüsse in Gesetzgebungsverfahren sichtbar zu machen. Zusammen mit dem Team von Open Data City wurde ich 2013 mit dem World Summit Award der Vereinten Nationen (UN) ausgezeichnet.
Sonstiges
Neben meiner journalistischen Arbeit berate ich seit Anfang 2014 das Münchner Startup LaterPay bei der Entwicklung neuer Bezahlmodelle für Journalismus. Mit dem Elektroauto-Portal emobly.com habe ich 2018 mein erstes eigenes Startup mitbegründet. Während der Pandemie kehrte ich 2021 nach Washington D.C. zurück, wo ich zeitweise als US-Korrespondent für mehrere Zeitungen (u.v.a Rheinische Post, Bonner Generalanzeiger, Stuttgarter Zeitung, Der Standard) aushalf.
Ich bin Mitglied im Förderverein der Deutschen Journalistenschule sowie im Bayerischen Journalistenverband.
Als TV-Moderator, der 20 Jahre Abend für Abend im Fernsehstudio stand, freue ich mich jedesmal, wenn ich unter Menschen komme (vor allem seitdem die Studiokameras von Robotern bedient werden). Ob Keynote oder Moderation – Auftritte vor Publikum sind für mich jedes Mal ein Highlight. Die Themen, die Diskussionen, die Teilnehmer – man weiß nie, was einen erwartet. Je digitaler unsere Welt wird, desto wertvoller die persönlichen Begegnungen. Hier einige Auftraggeber, für die ich Workshops gegeben habe oder bei denen ich aufgetreten bin:
Die Digitalisierung – kein Kurzstreckenlauf, vielmehr ein Marathon. Und wir stehen noch ganz am Anfang dieser Reise. Deshalb ist es wichtig, immer wieder seine Muskeln zu trainieren, um im Neuland zu bestehen. Und wie könnte Training mehr Spaß machen, als Seite an Seite mit Gleichgesinnten?
Als junger Journalist durfte ich vom Erfahrungsschatz zahlreicher Kollegen profitieren. Heute bin ich stolz, mein eigenes, über Jahre gesammeltes Wissen über Blogs, Social Media und Storytelling im Netz weitergeben zu können.
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