In einem Vortrag an der Universität Passau habe ich die Studenten dazu aufgerufen, nicht nach den alten Regeln zu spielen, sondern „ihr Ding“ zu machen. Einer, der genau das getan hat, ist Jason Yim aus Kalifornien. Mit einer Hand voll Freunden hat er trigger gegründet, eine Firma, die halb Hollywood und TV-Sender mit Apps und Spielen beliefert.

Jason Yim hat auf seinen Bauch gehört. „Computerspiele und Filme – das gehört irgendwie zusammen“, davon war er schon als Teenager überzeugt. Der 38jährige sitzt in seinem Büro in Santa Monica und erzählt von den Anfängen. Sein Auto wurde geklaut und mit dem Geld von der Versicherung, gründete er die erste Firma. Von Hollywood-Komponist Hans Zimmer, der in sein Startup investierte und ihn dazu ermutigte, noch stärker auf interaktive Inhalte zu setzen.

Zwischen High Tech und Traumfabrik

Heute ist Yim genau dort, wo er sich immer sah: an der Weggabelung zwischen Silicon Valley und Hollywood, zwischen High Tech und Traumfabrik. Geboren in Singapur, aufgewachsen in Hong Kong, hatte Yim schon immer die Vision, die Erlebniswelt von Filmen mit der von Computerspielen zu verschmelzen. Der Durchbruch kam mit 20th Century Fox und einem Screensaver zu dem Alien-Spektakel „Independence Day“. Seitdem ging es Schlag auf Schlag (aktuelle launches).

Ob Paramount, Disney oder Sony Pictures, heute beliefert Yim halb Hollywood mit seinen Apps. Vom 3D-Jump and Run zu Box-Office-Hits wie Spiderman oder Geschicklichkeitsspielen wie Karate Kid bis hin zu Horror-Shootern wie Evil Dead hat Trigger ein beachtliches Portfolio vorzuweisen.

2007 hat er mit einem Büro in Shanghai nach China expandiert. Nicht wegen der niedrigen Löhne, sagt er, sondern wegen des Know-Hows. Soviel Talent wie in China finde man hierzulande kaum noch, so Yim. Und dann sei es natürlich wichtig, in China ein Standbein zu haben, wo der Siegeszug des iPhones ja noch bevorsteht.

The next big thing

„The next big thing“ ist für Jason Yim die Vernetzung aller Geräte miteinander. 3 Bildschirme werden in Zukunft unser Leben beherrschen:

  • Das Smartphone in der Hosentasche, das wir überall dabei haben
  • Das Tablet, ein Computer, der als Kommandozentrale für zuhause dient
  • Der große Fernsehbildschirm, der mit dem Web und allen Devices im Haus kommuniziert

Die nächste große Schlacht, da ist sich Yim sicher, wird im Wohnzimmer entschieden. In letzter Zeit klopfen immer häufiger TV-Sender bei ihm an. Die Sender-Bosse wollen gewappnet sein, wenn das erste wirkliche Smart TV den Fernsehmarkt neu aufrollt. Ob Apple oder Google letztlich das Rennen macht, kann Jason Yim ziemlich egal sein. Wenn es soweit ist, stehen er und sein 70-Mann starkes Team bereits in den Startlöchern.

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Mehr zu Jason Yim und Trigger:

Hollywood Reporter. „Evil Dead … Shooter Game Launching“

New York Times. „Using Online Games to Get Movie Audiences Involved“

Los Angeles Times. „Marketing in the modern world“

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7 Kommentare
  1. JUICEDaniel schreibt:

    Ja, manchmal muss man einfach nur mal machen. Der Anfang ist immer der schwerste… aber von nichts kommt nichts. Nur: Wer in Singapur geboren ist und in Hongkong aufwächst, hat meist eine ganz andere Perspektive als wir (größer, internationaler, globaler und technisch deutlich versierter). Was mich also interessiert: Wie viel entscheidet deine Herkunft über deinen (beruflichen) „Erfolg“ im Sinne von Karriere? Da vermute ich doch starke Limitationen… leider.

    • Richard Gutjahr schreibt:

      @JUICEDaniel Ich denke unsere Mentalität sorgt viel für Ausgleich und für Sicherheit. In den USA erlebe ich mehr Durchlässigkeit nach oben wie nach unten. Deshalb kann dort ein Einwanderer aus der Mittelschicht wie Jason Yim mit der Einlage seines Autos in wenigen Jahren zum Millionär aufsteigen – wenn’s blöd läuft aber auch in der Gosse landen.

  2. JUICEDaniel schreibt:

    Dem kann ich nur zustimmen. Aktuell merkt man ja sowohl bei den einzelnen Bürgern als auch bei unserer Politik den Wunsch nach Sicherheit – auf Kosten der Freiheit.

    Und dann überlegt man es sich vorher dreimal, bevor man seinen sicheren Job aufgibt, um selbst etwas zu riskieren. Wer Kollegen befragt, bekommt eh meistens nur entmutigende oder mahnende Worte zu hören. Schade…

Willkommen!