„Get to work.“ Es ist kurz vor 4 Uhr morgens deutscher Zeit als die Nachricht über Twitter kommt – harmlos, unscheinbar: der US-Präsident werde in Kürze eine Fernsehansprache halten. Anlass: unklar.
Stop the press! Der Druck der geplanten Ausgabe der New York Times (l.) wurde gestoppt und durch die neue Titelseite (r.) ersetzt. Quelle: Nick Bilton,. flickr
Mit diesem Tweet des Sprechers des Weißen Hauses beginnt die Gerüchteküche zu brodeln,. auch außerhalb des White House Presse-Corps. Ein Blog der New York Times berichtet von ersten Spekulationen der Reporter in Washington. Angeblich gab es eine warnende E-Mail mit den 3 mysteriösen Worten: „Get to work„. Doch die eigentliche Verbreitung der Nachricht findet woanders statt: Binnen Minuten füllt sich die Timeline bei Twitter, wie auch bei Facebook.
Keith Urbahn, Büroleiter des früheren US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, enthüllt. offenbar als erster, worum es tatsächlich ging:
Um 5 Uhr morgens deutscher Zeit ist „Osama bin Laden“ bereits „Trending Topic“ – und das weltweit. Später kommen Begriffe wie „Mission Accomplished“ hinzu – der Hashtag lautet #obl. Bald gibt es kein anderes Thema mehr in den Sozialen Netzwerken. Die ersten Witze machen die Runde, z.B.: „Donald Trump is demanding Osama’s death certificate“ oder auch „Bin Laden must have been using an iPhone„.
Eine der ersten Medienseiten, die mit der Todesmeldung aufmacht, ist die Huffington Post (der Screenshot unten stammt von einem Update unmittelbar nach der Obama-Ansprache).
In Deutschland ist es Spiegel Online, wo man die ursprüngliche Titelgeschichte zum Tod von Gaddaffis Sohn in Libyen bereits kurz nach 5 Uhr früh austauscht.
Spätestens seit 5:35 Uhr (deutscher Zeit) ist es offiziell: US-Präsident Barack Obama gibt. sein Statement ab – live gestreamt über die Homepage des Weissen Hauses.
An der amerikanischen Ostküste ist es 22:30 Uhr, als der US-Präsident vor die Kamera tritt. Bei der New York Times heisst es: Stop the press! Der bereits angelaufene Druck der Montags-Ausgabe wird angehalten. Stattdessen eine neue Titelseite: „Six-column, two-row headline.“
Und auch das gibt es nur online: diverse. Facebook Fanseiten „Osama Bin Laden is DEAD„. Eine. davon zählt bereits über 200.000 Personen, denen das offenbar gefällt. Ergänzt: Beachtenswert, wenn man bedenkt, dass diese Seite, die bereits am 4. Januar gegründet wurde, vor einer Woche gerade mal 34 Anhänger zählte (danke für den Cache, Marco! – hier sein Blog).
Danke für den kurzen Situationsbericht – wie viele habe ich das Ereignis verpennt, schön dann doch auf diesem Weg up to date zu bleiben.
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