Gestern Nachmittag hat der Mac App Store eröffnet. Die ersten Reaktionen im Netz sind durchaus positiv. Dennoch gab es auch Probleme bei der Anmeldung und beim Download von Apps. Darum hier die wichtigsten Tipps und Tricks zum neuen Apfelladen im Überblick.

„Wir glauben, dass die Anwender diese innovative neue Möglichkeit, um ihre Lieblings-Apps zu entdecken und zu kaufen, lieben werden“, so frohlockt Steve Jobs (oder wer auch immer ihm diese Worte in den Mund gelegt hat) in der offiziellen Pressemeldung von Apple.

Wer den App Store auf seinem Mac öffnet, der stößt erstmal auf eine vertraute Umgebung – nämlich die aus iTunes bekannte Store-Front, nur eben nicht in iTunes integriert – sondern als allein stehendes Programm (mit einem ähnlich hässlichen Logo wie beim neuen iTunes).

Wie bekomme ich den App Store auf meinen Mac

Der Store läuft nur auf OSX 10.6 Snow Leopard, wer einen älteren Mac hat, auf dem der Leopard nicht mehr brüllt, der schaut in die Röhre.

Um den Store auf seinen Mac zu bekommen, muss man zunächst ein System-Update laden (Systemeinstellungen -> Software-aktualisierung).. Nach dem Neustart findet man das Icon für den neuen App Store im Ordner Programme – oder oben links in der Menüleiste unter dem Apfel.

Die Installation von Programmen

Der Mac App Store erklärt sich von selbst. In einer an den iTunes-Store angelehnten Optik und Menüführung werden auf der Startseite aktuelle Apps vorgestellt. Wer sich eine App installieren will, klickt auf den entsprechenden Kauf-Button. Beim Einkauf muss man hierzu seine Kontodaten eingeben (s. iPhone/iPod/iTunes) und den AGB zustimmen (die wir alle ja Wort für Wort gelesen haben!). Auch die Installation selbst verläuft schnell und problemlos wie bei den Mobilgeräten – kein Disk-Image mehr nötig.

Buy one, run everywhere

Ein echter Vorteil gegenüber dem klassischen Einkauf im Laden: Einmal gekauft bedeutet, dass sich das Programm auch auf anderen Macs installieren lässt, ohne noch mal neu bezahlen zu müssen! Voraussetzung: man ist auch auf den anderen Macs über den gleichen Account eingeloggt.

Bereits installierte Apple Programme werden automatisch erkannt (s. Abb.). Drittanbieter-Software muss evtl. nochmal neu installiert (sprich: gekauft werden), wenn man in den Genuss der automatischen Updates kommen will.

Um zu sehen, welche Programme schon gekauft wurden, klickt man einfach auf „Einkäufe“ und sieht auf der Liste (Abb.), welche Programme bereits auf dem Rechner installiert wurden, und welche noch als Wiederholungs-Download gratis (da schon einmal bezahlt) abrufbar sind. Findige Software-Fans haben offenbar bereits einen Weg gefunden,. das System zu unterwandern und mit gefälschten elektr. Quittungen dem Store vorzugaukeln, Programme bereits gekauft zu haben. Hoffentlich nimmt Apple das nicht zum Anlass, den Wdh.-Download wieder abzuschaffen.

De-Installation von Apps

Funktioniert klassisch über Drag und Drop in den Papierkorb – anders als bei klaasich installierten Programmen verlangt der Mac bei App Store Programmen stets das Systempasswort

Fehlermeldungen

Einige Follower haben via Twitter gemeldet, dass bei ihnen immer wieder Fehlermeldungen aufgetaucht sind. In den meisten Fällen hat ein Neustart des Macs das Problem gelöst, oft genügte es schon, den App Store zu schließen und wieder neu zu öffnen.

Ein anderer Follower berichtete von einem Problem bei der Eingabe seiner (bereits vorhandenen) Benutzerdaten. Sollte der Mac App Store hier zicken, empfehle ich die Ab- und erneute Anmeldung im Musik-Store von iTunes. Da der Mac App Store seine Daten offenbar mit iTunes abgleicht, sollte das Problem danach nicht mehr bestehen.

Solltet Ihr auf weitere Bugs stoßen – bitte hinterlasst mir eine Nachricht im Kommentarfeld. Ich ergänze diesen Abschnitt dann in den Folgetagen.

Reaktionen

Insgesamt fallen die ersten Reaktionen meiner Follwower überwiegend positiv aus. Kritik gibt es über die geringe Auswahl und dass es, verglichen mit dem iOS App Store, verhätnismäßig wenige Gratis-Apps gibt. TUAW hat sich die Mühe gemacht, und die Preise im UK-Mac App Store gelisteten Apps in einer Tabelle zusammengefasst. Aus dieser Analyse geht hervor, dass tatsächlich nur rund 10% aller Apps kostenlos angeboten werden. Immerhin: rund die Hälfte der ca. 1000 verfügbaren Apps bewegen sich im unteren Preisniveau (Preise umgerechnet in US $). Selbst die hochpreisigen Programme sind in der Regel günstiger, als im Laden. Die Photo-Software Aperture von Apple kostet im Mac App Store 62,99 € – im Brick-and-Mortar Apple Store in der Pappschachtel 199 € .

Persönliches Fazit und Ausblick

Der Mac App Store war ein Schnellschuss, um der Konkurrenz zuvorzukommen. Die Tatsache, dass iWork 11 zum Start noch nicht fertig war, sprechen Bände. Seit Google’s Frontalangriff mit Android und dem Marketplace spürt Apple den Hauch der Konkurrenz dicht im Nacken. Bezeichnenderweise hat man als Startdatum für den Mac App Store ausgerechnet den Eröffnungstag der Konkurrenten-Messe CES in Las Vegas gewählt.

Der Mac App Store ist ein weiterer Schritt von Apple, die bislang getrennten Welten von mobilen Betriebssystem iOS mit dem Desktop-System OSX zu verschmelzen. Auch Google verfolgt mit dem gerade erst vorgestellten Chrome Betriebssystem und der Android-Plattform ähnliche Pläne. Das neue Apple Betriebssystem OSX Lion (Angekündigt für Sommer) wird zeigen, ob Apple das Innovationstempo der letzten Jahre aufrecht erhalten kann.

Eure Meinung: Der Mac App Store – ein Erfolgsmodell?

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29 Kommentare
  1. […] hier den Originalbeitrag weiterlesen: Der Mac App Store – Gut zu wissen | G! – gutjahr's blog […]

  2. Sach schreibt:

    Hallo!
    Bin durch Mika’s Wunschliste auf dich gestossen und da mir dein Blog gefällt, nehme ich ihm gerne in meine Blogroll auf. Hoffe, das ist i.o.!?

Willkommen!