Die besten Geschenke macht man sich selbst. Hier meine ultimative Wunschliste für Journalisten & Blogger, die schon alles haben, mal abgesehen von einem bezahlten Job ;-)
Jahr für Jahr präsentiere ich Euch zum Jahreswechsel meine aktuellen Reisebegleiter. Wer mein Blog kennt, weiß, dass ich ein ziemlicher Rumtreiber bin und dass ich daher stets bemüht bin, mein Reisegepäck zu optimieren. Habe ich vor zwei Jahren noch einen dicken Kulturbeutel mit mir herumgeschleppt (ca. 3 kg), so handelte es sich im vergangenen Jahr nur mehr um eine kompakte Reisetasche (1kg).
Dieses Jahr nun habe ich noch einmal ordentlich abgespeckt, ohne dabei an der Qualität meiner Ausrüstung zu sparen. Möglich ist das vor allem deshalb, weil viele Funktionen, für die man früher noch extra Geräte benötigte, heute von unserem Smartphone mit abgedeckt werden. Auch die Hardware selbst verlagert sich immer mehr zur Software.
Disclaimer:
Falls Ihr das eine oder andere Produkt über die unten aufgeführten Partner-Links bei Amazon bestellt, erhalte ich – je nach Bestellmenge – ein paar Cent Provision. Wichtig: Für Euch ändert sich dadurch am Verkaufspreis gar nichts! Es handelt sich lediglich um einen Bonus, den mir Amazon für die Empfehlung gutschreibt. Ich würde in meinem Blog nichts empfehlen, was ich nicht auch selbst von meinem eigenen Geld ohne Presserabatt o.ä. gekauft habe und wovon ich nicht durch jahrelange Praxiserfahrung überzeugt wäre.
Hier nun also der alljährliche Blick in mein Reisegepäck. Ob Ihr es glaubt oder nicht – die folgenden Gegenstände trage ich wirklich fast überall in der Welt bei mir:
Ins Bild rücken
Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen: Die beste Kamera ist immer die, die man gerade bei sich hat. Natürlich würde ich meine Canon 5 D-Mark III so ziemlich überall jeder anderen Knipse vorziehen. Dummerweise führe ich meine Canon nur selten bei mir, schon gar nicht wenn ich mit leichtem Gepäck nur für wenige Tage verreise.
Daher konzentriere ich mich, was Bild- und Tonaufnahmen betrifft, immer stärker auf das Smartphone. In meinen Mobile-Reporting-Workshops werde ich oft gefragt, welches Smartphone ich empfehle. Meine Antwort: völlig egal, iPhone, Android- oder Windows-Telefone können mittlerweile alle so ziemlich das gleiche. Die Unterschiede bei den neueren Modellen sind marginal.
Der eigentliche Krieg wird woanders entschieden – und zwar bei der Aufnahme. Wenn Eure Bilder verwackelt sind, kann nicht einmal der beste Bildstabilisator am Computer das Material noch retten. Das gleiche gilt für den Ton: Sollten die Umgebungsgeräusche bei der Aufnahme zu laut sein, könnt Ihr das preiswürdigste Interview in die Tonne treten. Glaubt mir, ich weiß wie weh so etwas tut.
Beginnen wir mit den Stativen
Ein alter Bekannter und seit Jahren ständiger Wegbegleiter ist mein Zip Shot – ultralight Stativ von Tamrac (Affiliate-Link). Dieses Tripod faltet sich wie Zeltstangen in Sekundenschnelle selbst auseinander und ist in Null-Komma-Nichts wieder zusammengepackt (siehe Video). Achtung: Das Zip Shot ist aufgebaut 1.12 m nur hoch. Für Interviews bitte ich meine Gesprächspartner, sich zu setzen. Aber: Es ist federleicht (312 Gramm) und passt in jeden Rucksack (alternativ: Cullmann Pronto).
Ein Klassiker und im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Allrounder: der GorillaPod von Joby (Affiliate-Link). Dieses Kugelgelenk-Tripod eignet sich als Tischmikrofon-Halterung genauso wie für die Montage einer (leichten) Kamera auf den unterschiedlichsten Untergründen oder Objekten wie z.B. einer Stuhllehne. Seine Arme lassen sich wie Knetgummi in alle Richtungen verbiegen. Die gummierten Füße bieten Halt selbst auf glatten Flächen.
Spätestens seitdem der Begriff „Selfie“ vom Oxford Dictionary zum Wort des Jahres gekürt wurde, ist dieses Stativ ein absolutes Must: das Teleskop-Handstativ von Xshot (Affiliate-Link). Mit dieser im ausgefahrenen Zustand 77 cm langen Armverlängerung gelingen ungewöhnliche Aufnahmen: Bei Konzerten hoch über den Köpfen, aber auch aus der Dackel-Perspektive dicht über dem Boden. Und ja, natürlich kann man die Kamera dabei auf sich selbst richten und sein eigener Kameramann sein (Filmbeispiel).
Klein aber oho: Die Smartphone-Halterung. Ohne sie geht nichts. Nach mehreren Tests mit unterschiedlichen Produkten habe ich mich für dieses, etwas robustere No-Name-Modell entschieden (Affiliate Link). Der Grund: anders als viele andere Halterungen passt sich dieser Adapter den unterschiedlichsten Smartphones an. Selbst Geräte in dicken Schutzhüllen lassen sich schnell und ohne großes Schrauben festklemmen. Auch gut: 2 Gewinde (unten und seitlich).
Der Ton macht die Musik
Das RODE SmartLav Ansteckmikrofon (Affiliate Link) ist mein absolutes Reporter-Highlight des Jahres! Keine 50 Euro teuer liefert es zusammen mit der RODE-Rec-App (s. unten) die beste Aufnahmequalität, die ich je mit einem Smartphone erzielt habe. Seitdem ich dieses Mikrofon besitze, verzichte ich gänzlich auf mein Zoom oder andere externe Aufnahmegeräte (funktioniert auch mit anderen Apps!).
Wie ich arbeite: Ich benutze mein altes iPhone 4 als Aufnahmegerät. Dazu starte ich die Aufnahme über die Rode-App, schalte den Bildschirm aus (keine Sorge, die Aufnahme läuft weiter!) und bitte meinen Interview-Partner, das Gerät in die Hosentasche zu stecken. Nun kann ich ihn mit meiner Videokamera bzw. meinem eigentlichen iPhone filmen (auch aus der Distanz), ohne Gefahr laufen zu müssen, dass der Ton leidet. Später beim Schnitt am Computer lege ich Bild- und Tonspur der beiden Geräte wieder übereinander.
Wenn es schnell gehen soll und ich mehrere Gesprächspartner habe (z.B. bei einer Straßenumfrage), greife ich zum Belkin LiveAction Shotgun-Mikrofon (Affiliate Link). Das batteriebetriebene Gerät lässt sich über die Kopfhörer-Buchse an das iPhone-Gehäuse schrauben und ist beim Filmen stets frontal auf das Objekt gerichtet. Man beachte: Trotz Nieren-Charakteristik sollte man nie weiter als 1,5 m zum Interviewten stehen. Die Tonqualität ist okay, könnte jedoch besser sein (leichtes Grundrauschen!). Besser als ohne, für einfache Webvideos reicht sie.
Und ja – auch das darf in meiner Reisetasche nie fehlen: Ein Notizbuch aus Papier. Keine technische Spielerei kann das bislang für mich ersetzen. Wer auch hier nicht völlig auf Hightech verzichten will, kann sich ja ein Moleskine-Notizbuch in der Evernote-Edition zulegen (Affiliate Link). Über winzige Sticker, die mitgeliefert werden, lassen sich die Seiten nach unterschiedlichen Kategorien markieren und via Handyfoto automatisch in den richtigen Ordner seines digitalen Evernote-Notizbuch hochladen.
App-Empfehlungen
Als meine universalen Reporter-Apps, die ich ganz vorne im Startmenü meines iPhones platziert habe, verwende ich RODE Rec für Audio- sowie FiLMiC Pro (bald auch für Android) für Videoaufnahmen. Beide Programme liefern hervorragende Ergebnisse und lassen sich individuell auf die jew. Licht- bzw. Tonverhältnisse anpassen. Die Rode-App gibt es auch in einer Gratis-Testversion. FiLMiC ist in einer Basis-Variante für 99 Cent verfügbar.
Übrigens, wer sein iPhone häufiger für Video nutzt, dem empfehle ich diese kultige Chargecard (Affiliate Link). Nur ein klein wenig dicker als eine EC-Karte, passt in jedes Kreditkartenfach im Geldbeutel. Über USB-Port an jedem Mac/PC oder Netzstecker verwendbar. 20 Minuten genügen und das iPhone ist (fast) vollständig wieder aufgeladen! (auch für das iPhone 4)
Und Ihr? Welche Apps and Gadgets nehmt Ihr mit auf Reisen? Teilt Eure aktuellen Reporter-Tools mit mir und meinen Lesern. Ich freue mich immer über neue Anregungen!
Funktioniert das Rode SmartLav nur in Verbindung mit der App oder lässt es sich auch mit FiLMiC-Pro bzw. der Standard-Film-App verwenden? Danke!
Hab’s eben für Dich nochmal getestet: Ja, funktioniert auch mit allen anderen Video/Recording-Apps.
Top! Danke!
Zip-Shot & Xshot … und beide aufgrund der Empfehlung hier im Blog ;-)
Mit beiden sehr zufrieden.
Das iRig Mikro hab ich wieder abgeschaft, mit dem bin ich nie so richtig warm geworden. Viel zu sperrig.
Meine Lieblingstasche ist inzwischen die hier (knapp €30):
http://www.swissgear.de/WENGER-Umhaengetasche-im-Hochformat-28cm_p820_x2.htm
Neben Brillenetiu und Geldbeutel passt das iPhone, iPad (+ iPad mini) und ein Cocoon Grid-It (http://store.apple.com/de/product/H9269LL/A/cocoon-grid-it-organisationssystem-klein?afid=p219%7CGODE&cid=AOS-DE-KWG-PLA) für Kabel, Adapter etc. rein (ca. €20).
Sogar das Xshot passt noch rein. Nur für das Zip_Shot ist sie zu klein ;-)