Jede Legende hat einen Anfang. Dies ist die Geschichte dreier Glücksritter, die ausgezogen sind, den Journalismus zu retten. Oder sowas in der Art.
Prolog
Es begab sich zu einer Zeit, in der die Welt nicht von Bits sondern von Blei regiert wurde. Wer das Blei hatte, hatte die Macht. Und wahrhaftig, einigen Herrschern war es gelungen, durch den Handel mit Blei-bedrucktem Pergament unschätzbare Reichtümer anzuhäufen.
Analog
Doch die Tage des Bleizeitalters waren gezählt. Eine Plage, im Volksmund auch als „Zwischennetz“ bekannt, breitete sich rasch über alle Kontinente aus, schneller noch als die Pest. Wer von ihr befallen war, wollte fortan kein Pergament mehr anfassen, schon gar nicht dafür bezahlen.
Expedition ins Ungewisse
So trug es sich zu, dass der mächtigste aller Könige aus dem Geschlecht der Springer-Dynastie drei Späher in das Reich des Bösen aussandte: ins Gugel-Land. Dort, im sagenumwobenen Silikontal, umgeben von seltsam gekleideten und übelriechenden Geeks, hielten die Kundschafter Ausschau nach einer Idee, wie sich in diesem Zwischennetz Geld verdienen lasse.
Die Zauberlehrlinge und die Dunkle Magie
Um in der Ferne nicht aufzufallen, trugen die Drei ärmliches Kapuzengewand und reisten Holzklasse. Es dauerte nicht lang, da trafen sie auf den gefürchteten Zauberer Zuckerberg, Hüter des Gesichtsbuches. Jenem Teufelswerk, welches bereits die Hälfte der Menschheit unterjocht hatte und das sich von den Hirnströmen seiner Anhänger ernährte. Kai, der Kühnste der drei Abenteurer, fasste sich ein Herz und trat hervor: „Sagt an, oh mächt’ger Zuckerberg, wie lasset sich im Zwischennetz Geld verdienen?“
Fantastische Welten
Der Zauberer aber grinste nur, verwies auf das allwissende Orakel von Gugel. So zogen die Gefährten weiter. Auf ihrer Reise begegneten ihnen allmöglich‘ wundersame Geschöpfe: Vögel, die Botschaften von hier nach dort transportierten, Regenbogen-Katzen, die durch die Luft glitten und dabei von eigenartigen Klängen begleitet wurden. Die Knochen taten den drei Wanderern schon weh. Wohl an, sie hatten einen Leistenschutz.
Intermezzo: Ode an die Freude
Da sah der Kai ein Rösler stehen, Rösler auf der Weiden. Lief er schnell, es nah zu sehn, sahs mit vielen Freuden. Er drückte es, und herzte es, Rösler an der Leine. Rösler sprach: „Ich brauche Dich, Du weisst schon was ich meine“. Und der wilde Kai schlug, ’s Rösler auf der Zeile; Rösler wehrte sich und stach, Half ihm doch kein Weh und Ach, Musst es eben leiden.
In der Höhle des Löwen
Endlich am Ziel! Beim Anblick der aus bunten Legosteinen geschlagenen Gugel-Festung, lief den drei Glücksrittern ein Schauer über den Rücken. Hoch droben, über der höchsten Zinne, ragte ein gewaltiges Auge aus dem Gemäuer. Das Gugel-Glass-Auge, das niemals schlief und dem nichts verborgen blieb. „Was suchet Ihr?“, fragte eine synthetische Stimme scheinheilig, fast so, als ob sie die Antwort nicht schon längst wüsste.
Der Bezahlwall
Monate später, als die Drei in ihre Heimat zurückgekehrt waren und von ihren Abenteuern berichtet hatten, schickte sich der König an, einen Wall um sein Reich zu ziehen. Die Bezahlmauer „BILD plus“ sollte fortan helfen, das Gratis-Gesindel aus dem Zwischennetz fernzuhalten.
Neues Ungemach
Doch kaum war das Bollwerk errichtet, drohte auch schon neues Ungemach: Arianna, die Buchstaben-spuckende Drach(m)en-Dame, hatte damit begonnen, eine Armee aus Bloggern um sich zu scharen. Gemeinsam mit dem verfeindeten Clan der Burdas plante Arianna, das Springer-Land mit minderwertigen Gratis-Texten zu überfluten.
Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.
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Ohhh!! Nein! Ich möchte die Geschichte jetzt hören….