Eine Brille! Ausgerechnet eine Nerd-Brille soll uns in einen Schwarzenegger verwandeln. Man muss kein Tech-Liebhaber sein, um darin nicht eine gewisse Ironie zu sehen. Hasta la vista, Baby!

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Kennen Sie das, wenn Sie Ihren Geldbeutel verlegt haben und Sie sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern können, wo er steckt? Oder Namen. Ich kann mir einfach keine Namen merken! Jemand könnte sich mir gerade eben erst vorgestellt haben, fünf Minuten später habe ich seinen Namen auch schon wieder vergessen. Futsch. Irgendwann auf dem Weg ins Erwachsenenleben habe ich mein Gedächtnis verloren. Wenn ich mich nur daran erinnern könnte, wo.

Wie gut, dass es Google gibt. Der Internet-Konzern aus Kalifornien ist drauf und dran, eine neue Suchmaschine auf den Markt zu werfen. Keine Suchmaschine für das Internet, nein, diesmal für das echte Leben!

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Quelle: Studiocanal

Bei „Google Glass“ handelt es sich um eine handelsübliche Brille, die durch den Rahmen Zusatzinformationen auf das Glas projiziert. Über eine winzige Kamera kann die Brille Gesichter identifizieren und dem Betrachter über den Drahtbügel heimlich den gesuchten Namen ins Ohr flüstern. Man kann damit auch Fotos machen und später wieder abrufen, zum Beispiel von dem Ort, wo man seinen Schlüssel abgelegt hat.

Es ist ein bisschen so wie im Science-Fiction-Film „Terminator“, wenn Mensch-Maschine Arnold Schwarzenegger durch die Straßen läuft und er auf seiner Netzhaut allmögliche nützliche Informationen angezeigt bekommt, zum Beispiel ob sein Gegner bewaffnet ist, wie viel Schuss in seinem Magazin stecken oder wo er seinen Geldbeutel liegen gelassen hat.

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Eine Brille! Ausgerechnet eine Computer-Nerd-Brille soll uns in einen Schwarzenegger verwandeln. Man muss kein Tech-Liebhaber sein, um darin nicht eine gewisse Ironie zu sehen. Hasta la vista, Baby!

Das Ding ist noch gar nicht auf dem Markt, da schlagen die Datenschützer Alarm. So warnt die Webseite Stop the Cyborgs vor einer Welt, in der wir von Google-Brillenträgern überwacht und rund um die Uhr ausgelesen werden. YouTube-Videos zeigen uns Zukunftsvisionen von Menschen, die sich über ihre Brillen gegenseitig ausspionieren, egal ob am Arbeitsplatz oder beim Rendezvous.

Stellen Sie sich nur all die Möglichkeiten vor – nie wieder Blind Dates! Nie wieder wie ein Depp dastehen, weil man sich nicht an den Namen des Gegenübers erinnert! Ob ich mir die Google Brille kaufen werde? Na Logo! Vorausgesetzt natürlich ich finde meinen Geldbeutel wieder.

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7 Kommentare
  1. Andreas schreibt:

    Richard, wer hat Dich denn verzaubert? Sonst sparst Du doch auch nicht mit Kritik, wenn es um Datenschutz im Allgemeinen und im Besonderen geht.

    Sorry, vielleicht versteh ich nur deinen Sinn für Ironie nicht, aber GoogleGlass ist aus meiner Sicht sehr wohl eher Bedrohung als Chance. Ich glaube nicht, dass Google selbst Schindluder mit den gesammelte Daten treiben wird, dafür sind sie viel zu sehr von dem Vertrauen der User abhängig. Die Frage ist, wie sicher Google sein Systen gegen externe Zugriffe abschotten kann. Ansonsten besteht wirklich die Möglichkeit/Gefahr, dass bei Missbrauch zig-Millionen Überwachungskameras durch die Gegend laufen.

    Ich jedenfalls werde meine Vis-A-Vis-Kommunikation mit Glass-Trägern auf O halten.

    • Bekennender Depp ohne Brille schreibt:

      Niemand ist dümmer als der Depp, der glaubt, mit einer depperten Brille sein Deppentum zu kaschieren

  2. Pierre Dumaine schreibt:

    Ich verstehe die Panik nicht, die schon jetzt verbreitet wird – und das auch von sonst sehr geschätzten Personen wie Constanze Kunz in ihrer FAZ Kolumne. Die Sorge von Andreas verstehe ich, Google muss in der Tat ein sehr sicheres System anbieten. Ansonsten darf man nicht vergessen, dass wir bei der Brille ein Wort mitzureden haben. Es ist ein Produkt und nicht Skynet. Wir reden als Kunde mit, sei es als Primär- oder Sekundärkunde (also Käufer der Brille oder einfacher Google Nutzer) und letztlich auch als Souverän der geografischen Region, in der die Brille verkauf und genutzt werden soll. Google lebt von seinem Ruf, entwickeln sie also eine mit Datenschutz und Privatsphäre unvereinbare Brille, so kaufen wir sie eben nicht, nutzen kein Google mehr oder erlassen gar Gesetze, die den Gebrauch einschränken oder unterbinden. Das mag naiv klingen, aber letztlich ist es doch so. Warten wir also erstmal ab.
    P.s. Skynet wird übrigens von Apple entwickelt werden, aber das steht noch in den Sternen.

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