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Starkes Lineup bei der DLD-Konferenz in München: Jimmy Wales, Arianna Huffington, Jeff Jarvis. Doch ein Teenager aus London hat allen die Show gestohlen: Nick D’Aloisio, 18, Selfmade-Millionär, der für YAHOO! den Journalismus neu erfinden soll. 

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Wenn es aktuell ein Unternehmen gibt, das mich besonders fasziniert, dann YAHOO!. Konsequenter als alle anderen Mitstreiter aus dem Silicon Valley setzt Yahoo neuerdings auf Mobile und Inhalte. Zukäufe, strategische Partnerschaften, sowie der radikale Umbau zu einem Medienhaus lassen aufhorchen.

Die Geschichte des Web-Pioniers aus Sunnyvale – eine einzige Achterbahnfahrt. Meist ging es nach unten (lesenswerte Zusammenfassung). 2002 hatte man noch überlegt, Google zu übernehmen. Fünf Jahre später wurde Yahoo selbst zum Übernahme-Kandidat für Microsoft. Der Deal kam nie zustande, die Aktie rauschte ins Bodenlose.

Manchmal kommen sie wieder

Hat YAHOO! das Zeug zu einem Comeback? Kann Marissa Mayer für die mehrfach angezählte Firma das leisten, was Steve Jobs einst für Apple geschafft hat? Gelingt Mayer, der einstigen No. 20 von Google, der Turnaround?

Yahoo-CES-Collage

Seit Beginn ihrer Regentschaft hat Marissa Mayer mit einer Reihe bemerkenswerter Zukäufe und Personalentscheidungen die Szene aufgemischt. So steht TV-Moderatorin Katie Couric neuerdings als „World Anchor“ bei Yahoo unter Vertrag. Tech-Kolumnist David Pogue hat die New York Times verlassen, um als „Editorial Vice-President“ unter Mayer journalistische Magazine zu entwickeln.

Digest LogoEine der bemerkenswertesten Akquisitionen aber tätigte Mayer bereits im März letzten Jahres. Für eine geschätzte Summe von 30 Millionen US-Dollar hat Yahoo Summly, die Nachrichten-App eines damals 17jährigen Australiers, Nick D’Aloisio, gekauft. Vor wenigen Tagen hat Marissa Mayer auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas D’Aloisio’s jüngsten Streich präsentiert: Yahoo! News Digest, eine Nachrichten-App, die teils von Journalisten, teils von Algorithmen gefüttert wird, und die neue Nutzer an Yahoo binden soll (die App wird zunächst nur in den USA angeboten).

Am Rande der DLD-Konferenz habe ich mich mit Nick D’Aloisio verabredet, um mich mit ihm über seine neue App, über Yahoo und die Zukunft des Journalismus zu unterhalten. Nehmt Euch Zeit für das Video – oder lest das Transkript im Anschluss. Ich hoffe, das Gespräch gefällt Euch genauso gut wie mir.

Wieso interessierst Du Dich für das News Business?

Mir geht es nicht so sehr um das Nachrichten-Geschäft, sondern viel mehr um die Vermittlung von Information und von Wissen. Dafür brenne ich. Im Grunde handelt es sich ja um Texte, mit denen ich jongliere, um Sprache. Als Schüler muss man viel lesen und viel Information in sich aufnehmen. Wenn ich beispielsweise früher für Geschichte was gegoogelt habe, habe ich mir überlegt, wie man so eine Suche besser lösen könnte. Für manche mag es seltsam erscheinen, wenn sich ein Junge meines Alters mit dem News-Business beschäftigt. Betrachtet man es aus einem anderen Kontext, macht es aber verdammt viel Sinn.

Warum limitierst Du die Anzahl der Meldungen in der App so stark?

Die genaue Anzahl der Meldungen ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, zu wissen, dass es ein Anfang und ein Ende gibt. Wenn man mit etwas konfrontiert wird, das kein Ende hat, überlegt man sich zweimal, ob man die App wirklich öffnen will, weil man fürchtet, im Chaos unterzugehen. Der Vorteil an einem endlichen Produkt ist, dass es leicht zu verdauen ist. Du weißt, du kannst innerhalb von zehn Sekunden die Schlagzeilen überfliegen und fertig. Du kannst dich darauf verlassen, dass wir dich nicht mit hunderten von Stories behelligen. Du weißt, was dich bei uns in der App erwartet, 8 oder 9 Geschichten, das ist alles. Diese wiederkehrende Erfahrung soll zu einer Art Ritual werden, was dann hoffentlich auch mehr Nutzer zu Yahoo! führen wird. Marissa [Mayer] möchte, dass Yahoo! die Menschen in ihrem Alltag begleitet. Das ist unser Credo.

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Die App präsentiert zweimal am Tag maximal 8-12 neue Geschichten

Warum gibt es täglich nur zwei Updates bei Deiner App?

Es ist ein Modell, das sich an den Nutzungsmustern der Nutzer orientiert. Wir haben festgestellt, dass die Menschen gerne morgens auf dem Weg zur Arbeit Nachrichten lesen und dann noch einmal am Abend auf dem Heimweg. Das waren zumindest die zwei stärksten Ausschläge. Ganz abgesehen davon ist es äußerst schwer, Geschichten abzuschließen, die sich ständig wandeln. Natürlich ist es ein Irrglaube, zu meinen, dass aktuelle Geschichten immer in sich abgeschlossen sind. Würde man aber ständig aktualisieren, werden die Geschichten schnell sehr lang und unübersichtlich. Man unterliegt also einem gewissen Zwang, eine Geschichte abzurunden.

Weshalb erfolgt die Nachrichtenerstellung nicht automatisiert?

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Jede Story setzt sich aus unterschiedlichen Modulen zusammen

Das ist schwer. Wir wollen hundertprozentige Qualität. Hundert, nicht 99. Man kann mit so einem Produkt kein Vertrauen aufbauen, wenn es nicht absolut zuverlässig ist. Die Menschen würden uns schnell nicht mehr vertrauen. Alle Informationen auf ihre Richtigkeit hin zu untersuchen, das ist anstrengend. Was uns entgegen kommt, sind die klaren Grenzen, die wir uns gesetzt haben. Wir versuchen erst gar nicht, es quantitativ mit einem Computer aufzunehmen. Wir haben Redakteure, die wir einsetzen. Das macht auch ökonomisch Sinn. Wir möchten, dass Menschen Geschichten aussuchen und kuratieren. Das alles dann zu bündeln und in Form zu bringen, dabei helfen uns die Algorithmen, die uns dank der Summly-Technologie zur Verfügung stehen.

Was denkst Du erleben wir früher: Computer, die lernen, journalistisch zu arbeiten, oder Journalisten, die Programmieren lernen?

(lacht) Wow. Ich denke Letzteres. Würde man das erste Problem lösen, hätte man das erreicht, was Ray Kurzweil mit Singularity bezeichnet, also den Moment, wenn Mensch und Computer vergleichbar intelligent sind. In diesem Moment hast Du eine Tür augemacht, die viele Dinge in unserer Welt auf den Kopf stellen würden. Sollte ein Computer eines Tages intelligent, nicht durch irgendeinen Taschenspieler-Trick, selbständig kreative Werke hervorbringen, vergleichbar mit denen eines Menschen, dann hätte man den Turing Test [nach Alan Turing] bestanden. Ich glaube, das werden wir so schnell nicht erleben.

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Die einzelnen Module bieten Hintergrund-Informationen, Bilder und Statistiken zur jew. Nachricht

Wie lange werden wir noch Journalisten brauchen?

Ich denke wir werden auch in Zukunft eine Form von symbiotischer Arbeitsteilung haben. Im Grunde ist das nichts neues. Journalisten benutzen ja auch Stift und Papier, was ja nichts anderes ist, als eine Technologie aus früherer Zeit. Von Gutenbergs Druckerpresse bis hin zu Radio und Fernsehen; Journalisten haben schon immer Technologien benutzt, die gerade zur Verfügung standen. Die Art und Geschwindigkeit mag sich gewandelt haben. Die einzige Zeit, in der Journalismus noch gänlich ohne Technik auskam, war in der Antike, als Geschichten noch mündlich vorgetragen wurden. Aber das liegt Tausende Jahre zurück.

Die App ist kostenlos. Wie wollt Ihr damit Geld verdienen? 

Unser Fokus liegt nicht auf der Monetarisierung. Klar sehen wir eine Möglichkeiten dafür, die wir bei gegebener Zeit auch umsetzen. Im Augenblick aber konzentrieren wir uns auf die Bedürfnisse der User. Wir experimentieren viel, manches davon haut auch nicht hin. Es macht einfach keinen Sinn, ein Produkt monetarisieren zu wollen, das sich noch nicht bewährt hat. Daher lautet Schritt eins: Stelle sicher, dass das Produkt gut ist, dass es einen hohen Gebrauchswert hat. Binde aktive Nutzer an dich. Dann entwickle das passende Werbemodell dazu. Lass die Werbung nicht gleich alles kaputt machen.

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Wie ist die Stimmung so bei Yahoo?

Sehr positiv. Die Motivation ist sehr hoch. Marrissa ist es gelungen, einen unternehmerischen Geist im ganzen Unternehmen zu entfachen. Es wird sehr kreativ gearbeitet und entwickelt, was überaus wichtig ist. Vor allem das Mobile-Team wird überall mit einbezogen, ein sehr großes Team mit einigen hundert Mitarbeitern. Alle konzentrieren sich darauf, exzellente Produkte zu entwickeln. Wir geben uns nicht damit zufrieden, zweitklassig zu sein. Unser Ziel ist die höchste Qualität. Marrissa ist ja schon ein Jahr länger da als ich. Es ist unbestritten, dass die Leute, die sie angeworben hat, zu den talentiertesten Personen in der Branche gehören. Das ist ein Schneeball-Effekt. Je mehr gute Leute du hast, umso mehr werden ihnen folgen.

Es wurden auch viele Mitarbeiter entlassen…

Meines Wissens sind auch viele Menschen neu eingestellt worden. Das Mobile-Team zum Beispiel hat es in dieser Form vor zwei Jahren noch gar nicht gegeben. Es hat eine strategische Neuausrichtung stattgefunden. Wenn es Entlassungen gegeben hat, dann wohl deshalb, weil wir mehr Leute für Unternehmensbereiche gesucht haben, die wichtig sind für das Unternehmen. What I would may be say is that there is an enlightenment in strategy. Das Mobile-Team wächst rasch, weil wir erkannt haben, wie wichtig es ist, das Thema „mobile“ an erste Stelle zu setzen. Es ist spannend zu sehen, was da inzwischen alles aus dem Unternehmen kommt.

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Was haben Neuzugänge wie Katie Couric, David Pogue und Du gemeinsam?

Es gibt ein großes Ziel, das uns alle verbindet, nämlich das Thema Nachrichten neu zu denken und zu definieren. Ich denke, es ist ein Vorteil, wenn man Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen hat. Solche Erfahrungen können sogar entscheidend sein, wenn man etwas wirklich Neues schaffen will. Die besten Innovationen entstehen durch interdisziplinäre Arbeit, wenn Menschen mit unterschiedlichem Background zusammen kommen.

Welches Ziel verfolgt Yahoo?

Ganz klar, Geld zu machen. Die Frage ist, wie man das erreicht. Es geht im Grunde darum, Nutzer von anderen Anbietern anzulocken. Wir wollen mehr User! Und der einzige Weg, das zu erreichen, ist durch exzellente Apps und indem wir neue Dinge ausprobieren. Wir müssen die Menschen davon überzeugen, zu uns zurückzukehren. Viele von ihnen waren vielleicht vor 10 Jahren schon bei Yahoo! und haben uns dann aus irgendwelchen Gründen verlassen. Es muss uns gelingen, bessere Produkte anzubieten, als die, die es da draußen bereits gibt. Das ist aktuell unser Ziel, gute Produkte zu entwickeln. Wenn wir dabei auf etwas stoßen, das wirklich gut ankommt, gilt es damit möglichst schnell zu wachsen.

Mit Journalismus lässt sich also doch Geld verdienen?

Nun, das ist die große Frage. Meine Antwort: Keine Ahnung. Ehrlich gesagt mache ich mir darüber keine Gedanken. Mein Job ist es, ein Produkt zu bauen. Das ist mein Ding. Logisch, Geld zu verdienen ist wichtig, aber für sowas gibt es andere Teams bei Yahoo! und auch sonst in der Welt, die sich über solche Fragen den Kopf zerbrechen. Ich bin mit ganzem Herzen Techie, mich beschäftigen Algorithmen, das Design, das Produkt, die Anwendungsgebiete. Was wir darüber hinaus tun, um damit Geld zu verdienen, ist für mich Bonus.

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Wie lange denkst Du werden wir noch brauchen, bis wir den Übergang ins Digitalzeitalter abgeschlossen haben. Haben wir den Boden schon erreicht?

Eine gute Frage. Die Antwort lautet: Ich denke nicht, dass wir diesen Boden jemals erreichen werden. Es wird immer neue Entwicklungen geben. Ein ganz natürlicher Vorgang, wie die Beschleunigung in der Physik. Um mit der Entwicklung mithalten zu können, muss man schneller werden als das Objekt, das immer weiter beschleunigt. Ein unmögliches Unterfangen, denn die Technologie beschleunigt gerade zu exponentiell.

Also sind wir zum Scheitern verurteilt?

Wir sind nicht zum Scheitern verurteilt, wir müssen lernen zu akzeptieren, dass die Entwicklung so ist wie sie ist. Denk nur an den nächsten großen Trend: Wearables. Diese tragbaren Computer werden uns vor ganz neue, aufregende Herausforderungen stellen. Wie müssen Nachrichten und Informationen aufbereitet werden, wenn man sie am Körper trägt? Es wird ständig Innovationen geben. Das ist aufregend.

Wir sind Hamster!

Nein, ich sehe das anders. Ich denke wir sind Pioniere! Die Leute in unserer Branche sind in der Lage, gesellschaftlichen Wandel stärker und schneller voranzutreiben als jemals zuvor. Allein andere Menschen dabei zuzusehen wie sie das anstellen, ist unglaublich faszinierend.

Fazit für uns Journalisten: Wir werden weiter laufen müssen, um mit der Entwicklung Schritt zu halten – und das wohlmöglich bis an unser Lebensende?

Möglich, ja, wenn die Entwicklung nicht nachlässt, könnte das der Fall sein. Es ist schwer, sowas vorherzusagen. Ich denke, am Ende hängt alles davon ab, wie man es betrachtet: Laufen kann auch Spaß machen. (lacht) …du darfst bloß nicht schlapp machen!

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10 Kommentare
  1. […] Quite a lineup at the DLD-conference in Munich, Germany: Jimmy Wales, Arianna Huffington, Jeff Jarvis. But one teenager stole everyone’s spotlight: Nick D’Aloisio, 18, Self-Made-Millionaire, who is about to reinvent journalism for Yahoo! (German translation here). […]

  2. Unglaublich, wie selbstbewusst ein (mittlerweile) 18-jähriger seine Ideen umsetzt. Im Bereich von News-Apps wird unglaublich viel experimentiert und vieles ist „Copy&Paste“. Da ist es toll zu sehen, dass jemand so riskante Experimente wagt wie Nick, nämlich zB die Nachrichten auf 2 x 10 pro Tag zu begrenzen. Wenn man sich seine App Store-Bewertungen ansieht, bringt das viel Kritik, aber es ist ein Konzept, das Mainstream-Potential hat. Die Diskussion wird ja meist von News Junkies geführt (da zähl ich mich auch dazu), aber der „normale“ Nutzer hat wohl andere Bedürfnisse.

    Trotzdem glaube ich, dass Yahoo Digest den Sweet Spot verfehlt. Sie reduzieren die Zahl auf 2 x 10 und packen dann aber sehr viel Info in jede Nachricht. Da bin ich skeptisch, ob diese Kombination funktioniert. Aber sie werden sicher weiter experimentieren.

    Disclaimer: Wir abeiten an der News App „Simply News“. Wie Nick’s frühere Firma Summly haben wir (soweit ich weiss als Einzige) automatisch generierte Summaries. Wir machen auch einen Cut bei 10 Nachrichten, aber sehr soft und man kann als Nutzer einfach weitergehen. Die von Nick angesprochene Symbiose von Redakteuren und Technologien sehen wir auch. Aber Summary-Technologien einzusetzen, nachdem man auf 10 Nachrichten reduziert hat, macht keinen Sinn. Wenn man soweit ist, können die Redakteure auch perfekte Summaries schreiben. Aber wenn man mithilfe von Summary-Technologien Millionen von Artikeln leichter konsumierbar macht, dann entsteht eine wirkliche Synergie. Redakteure schreiben vielfältige Inhalte. Aggregatoren wie „Simply News“ reduzieren, selektieren, bündeln und erstellen Kurzversionen. So kommen mehr Nutzer an mehr Inhalte und alle gewinnen.

    • Richard schreibt:

      Spannende Diskussion und danke, dass Du Dich hier transparent als Mitbewerber vorstellst. Ganz ehrlich: Ich war zunächst auch erst einmal baff über soviel „Oldschool“ in der App eines 18jährigen. Gleichzeitig glaube ich tatsächlich, dass die Antwort auf (bezahlten) Journalismus im Netz aus einer Kombination aus klassischen Gewohnheiten und den neuen Möglichkeiten liegt. Wie immer im Leben kommt es auf den richtigen Mix an. Bin gespannt, wer zuerst die Coca-Cola-Formel findet, die dann alle anderen kopieren werden.

      • Genau, ein Angebot von „2x täglich eine begrenzte Anzahl“ hört sich sehr „Oldschool“ an und wird ja auch genau dafür kritisiert, dass die heutigen Technologien eine unbegrenzte Auswahl ermöglichen, die zeitlich absolut flexibel angeboten werden kann.

        Dabei wird aber leicht übersehen, dass die meisten „normalen“ Nutzer dieses „Alles & Immer“ vielleicht gar nicht wollen, sondern das Ideal ein anderes sein könnte, nämlich 1-3x täglich genau das zu sehen, was für mich am Wichtigsten ist.

        Und das könnte ein Mix aus nationalen Nachrichten (was Nick „common experience“ nennt und das Bedürfnis abdeckt, das zu wissen, was alle anderen auch wissen) sein, ergänzt um lokale Nachrichten und dann noch etwas zu den jeweiligen speziellen Interessen (was beim einen Fußball sein mag und beim anderen Kino).

        Die Summe muss aber konsumierbar bleiben, was bei den meisten Nutzern (zumindest nach all unseren Erfahrungen) im Schnitt die 20 Artikel pro Tag nicht überschreitet. Und die müssen in maximal 10 Minuten „bearbeitbar“ sein und es muss das Gefühl dabei entstehen, dass man seine „Informationspflicht“ erfüllt hat (auch das erkennt Nick sehr gut mit seinem „Sense of Completion).

        Und das ist genau das Ziel der großen Anbieter wie Yahoo, Apple, Google: Apps/Services anzubieten, die regelmässig 2x täglich benutzt werden, wenn auch nur kurz. Davon hat jeder Nutzer vielleicht 5-10 Apps (von Whatsapp über Facebook zum momentanen Lieblings-Game) und die sind zusammen das neue Portal. Die „Coca-Cola-Formel“-News App hat auch dieses Potential, aber sie muss genau den Mainstream-Geschmack treffen.

Willkommen!