Die #aufschrei-Debatte hat gezeigt, unsere Gesellschaft hat ein Problem. Sexismus ist eines davon. Ein anderes: Deutschland wird von geistigen Dinosauriern regiert. Willkommen im Jurassic Park.
Zu Sexismus ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Allein dafür, dass dieses Thema endlich offen (mit Twitter als Katalysator) diskutiert wird, gebührt Laura Himmelreich und Anne Wizorek größter Respekt.
Schlimm genug, wenn sabbernde Greise in Hotelbars Journalistinnen hinterhersteigen. Das eigentliche Problem, das wir als Gesellschaft haben, ist eine Frage des Ungleichgewichts zwischen den Geschlechtern, letzten Endes ist es eine Frage der Macht.
Altherrenwitze sind Zoten, die nicht wirklich lustig sind, bei denen sich aber alle Anwesenden gezwungen sehen, mitlachen zu müssen, weil derjenige, der den Witz reißt, die Rechnung zahlt.
Gerade jetzt, im Superwahljahr 2013, macht es Sinn sich einmal – über die (längst überfällige) Geschlechterdebatte hinaus – die Frage zu stellen, wer denn die Schatten-Männer unseres Landes sind, die regelmäßig zum „Austausch“ in die Hotelbars dieser Republik einladen.
Wenn Gewerkschaftler, Rechteverwerter und Abgeordnete mit den Verleger-Bossen ins Bett steigen, um diese Woche gemeinsam Besitzstandswahrer-Gesetze wie das Leistungsschutzrecht auf den Weg zu bringen, dann wird allein an diesem Beispiel deutlich, wie die Abhängigkeiten in der Medienrepublik tatsächlich verlaufen (siehe dazu auch die New York Times über die „Printmedien-Bastion“ Germany).
Kein Politiker, der im Herbst wiedergewählt werden möchte, kann es sich leisten, sich offen gegen die Interessen der Verleger zu stellen. Zu groß die Angst, kurz vor der Wahl durch gezielte Indiskretionen aus dem Rennen geschossen zu werden. „Gegen jeden von Euch gibt es was“, soll Monika Hohlmeier einst ihren CSU-Kollegen gedroht haben. Methoden, die auch den Verlegern nicht völlig fremd sind.
Dass der Stern (Bertelsmann) die Brüderle-Anekdote, die sich vor über einem Jahr zugetragen hatte, ausgerechnet jetzt aus dem Giftschrank holt, sollte zu denken geben. In München ist gerade der Prozess um Ottfried Fischer zu Ende gegangen, der sich von einem Bild-Reporter mit einem Sex-Video erpresst fühlte. Erinnert sei an die scheinheilige Allianz zwischen Springer und SPIEGEL in Sachen Wulff (…die Anderen haben den Wortlaut des Telefonats veröffentlicht, wir haben ja nur zitiert!).
Ungeachtet davon: Wir brauchen mehr Laura Himmelreichs und Anne Wizoreks, auch in der Politik. Abgeordnete, die den Mut haben, tradierte Machtverhältnisse und Abhängigkeiten, auch jene durch die Meinungs-Macher selbst, offen zu hinterfragen und transparent zu machen.
Es ist ein Jammer, dass der aktuelle Polit-Nachwuchs, die Röslers und die Schröders mit ihren Ämtern völlig überfordert zu sein scheinen. Dass die Guttenbergs und Koch-Mehrins über ihre Eitelkeit stolpern, die Wulffs und die Steinbrücks über ihre Raffgier.
Die Hoffnung auf eine gesellschaftliche Erneuerung, wie sie letztes Jahr kurz mit den Piraten aufkeimte, erstickte schon im Ansatz. Dabei lechzt nicht nur die FDP, sondern das ganze Land nach einem Neustart – und kriegt: Brüderle.
Ein Land, in dem die geistigen Dinosaurier regieren, weil die Jüngeren unfähig sind oder einfach keinen Bock haben auf Macht, hat die Elite, die es verdient. Und deshalb alle jetzt bitte mit einstimmen:
Scheinheiligkeit und Macht und Geilheitfür das deutsche Vaterland.
Danach lasst uns alle streben,
Brüderle mit Stern und Handkuss.
Du hast die Tanzkarte vergessen! :D
Die Publikation in Jahr nach der „Tat“ hat es einen mehr als faden Nachgeschmack!
Und ich als Frau nehme da kein Blatt vor den Mund.
http://futterschnute.wordpress.com/2013/01/25/das-hinterfotzige-dirndl/
„Statt nun mit dieser Publicity den Finger in viel größere Wunden zu legen wie beispielsweise die Abtreibungsproblematik innerhalb der katholischen Kirche, lasst Ihr Euch im kommenden Stern als „arme Opfer-Petzen“ vom Dienst zur Auflagenerhöhung dessen funktionalisieren und hackt auf andersdenkenden Frauen herum.“
http://futterschnute.wordpress.com/2013/01/28/liebe-femistinnen/
Ich teile Deine Blogposts nicht. Ich denke man muss hier 2 Dinge auseinanderhalten. Zum einen ist da der Mut und die Notwendigkeit, den gesellschaftlich akzeptierten (aber deshalb nicht zu entschuldigenden) täglichen Sexismus als Problem anzusprechen. Zum anderen sollte man sehr wohl auch die Rolle des „stern“ hinterfragen, der mit einer merkwürdigen Zeitverzögerung eine solche Anekdote hervorkramt. Über die Motive lässt sich in der Tat streiten.
Den täglichen Sexismus gibt es auf beiden Seiten, finde ich, und das habe ich auch in beiden meiner Blogposts erwähnt, ebenso hat Jauch das versucht anzusprechen.
Wer austeilt, sollte beiderseits auch einstecken können.
Der Stern in dieser Rolle bekommt von mir nicht nur ein goldenes „Auflagendirndl „sondern natürlich auch das platinfarbenes „Spitzen-Sägeblatt.“ Nutzen kann das dann jeder im Verlag mit humorfreier Rotwein-und Lakritzallergie. :D
Ja, den Sexismus gibt es auf beiden Seiten. Sicher wie überall wo zwischen a und b unterschieden wird.
Die Frage ist aber das Verhältnis. Statistiken darüber gibt es vielleicht, wer weiß.Gefühlte 95% der „Sexismuss-Fälle“ werden wohl von Männern gegenüber Frauen verübt. Dieses Verhältnis sollte den Männern zu denken geben.
Ja, der Zeitpunkt der Veröffentlichung hat schon ein „Gschmäckle“. Ich sehe die allgemeinere Sexismusdebatte aber davon ein Stück weit getrennt. Und ich denke, wir sollten uns dadurch nicht vom Thema ablenken und die Debatte im Keim ersticken lassen.
HAND AUFS KNIE = SEXUELLER MISSBRAUCH = STRAFFMASS : LEBENSLÄNGLICH!¨
Fräulein Lauras Anschuldigungen gegen Rainer Brüderle sind unbewiesene Behauptungen!
Macht ja nichts, heute kann jede Frau Gerüchte, Lügen oder Falschbeschuldigungen in die Welt setzen, die Meute der „Dasistmirauchschonpassiert“ wird in hysterischen Applaus verfallen.
Das sehen wir jetzt!
Auch wenn es Fantasien sind, auch wenn es nicht stimmt, – in das Horn „Mann ist sowieso ein Monster“ der militanten Feministinnen zu stossen ist Mode.
Stokowski, Gaus, Dreyer und wie sie alle heissen jodeln vor und alle, alle beten nach.
Wahrheitsgehalt der nebulösen und fragwürdigen Unterstellungen gleich Null! Oder gibt es Anzeigen, rechtskräftige Urteile, redliche Zeugen?
Ich sehe schon den Tag kommen, wo eine Knöllchenkartei mit angeblichen Verfehlungen mehr oder weniger Prominenten, aber auch von Max Mustermann eingeführt wird.
Jeder Herrenwitz, jede Hilfe in den Mantel, jedes Küsschen oder was auch immer wird peinlich genau registriert und bei „Hand auf das Knie“ gibt es lebenslänglich!
Sphärenklänge in den Ohren von Schwarzer &. Co!
So werden mit der Zeit Posten frei, welche diese Emanzenhorde für sich reklamiert und, da die moralischen(Karriere-und Existenzvernichtung) sowie tatsächlichen Strafanstalten dann inzwischen mit den „Tätern“ gut gefüllt sind, auch eingenommen werden.
So regeln sich die Quoten auf einfache Weise. Qualifiziert müssen sie ja nicht sein, Hauptsache weiblich!
Und so warte ich gespannt auf die ZDF – 37° Sendung über sexuellen Missbrauch, für die, von den verantwortlichen MacherINNEN ausgerechnet auf einer Internetseite die anonyme,
und daher unbewiesene Vergewaltigungsgeschichtenerzählerinnen Platz für ihre Stories gibt, ihre Gesprächs -und FilmOpferINNEN ausgesucht werden. Und das nennt sich dann seriöser Journalismus!
Und da sage einer noch, das Wort „Opfer-Abo“ sei ein Unwort!
Das die kleine Stern-Reporterin nicht daran gedacht hat, wie sie Herrn Brüderles Familie mit diffamiert , das zeigt die Geisteshaltung solcher Girlies, die zuerst überall – auch nächtens in der Bar- dabei sein wollen und dann zu unbewiesenen Beschuldigungen greifen. Damit den „gerechten Volkszorn“ schüren – Volkszorn, da war doch schon einmal was?
Die Unschuldsvermutung gilt auch für Politiker, natürlich. Nur geht es hier nicht um Brüderle – sondern um die „Brüderles“ generell, denen wir alle schon mal begegnet sind.
@ Richard, ich bin auch eine Alte, wie man ja jetzt über Herrn Brüderle lesen darf ( alter Bock, altersgeil im Spiegel und nicht vom Lesermob, sondern von einem Journalisten), ich sehe aber weder den Tanzkartenausspruch, noch den Handkuss als Sexismus.
Und das mit der Füllung des Dindls, nun ja, ich denke es wird schon ein entsprechender Präsentationsausschnitt gewesen sein!
Was sind das doch für blutleere , victorianische Jüngferlein, die es nicht schaffen, zu später Stunde, einem angeheiterten Mann, auf lockere Sprüche, mit Witz und Humor den Wind aus den Segeln zu nehmen und mit Intelligenz zu kontern.
Die Brüderles generell also – ein Genreralverdacht für alle Männer ? Oder nur für jene über 50 +? die von der politischen Bühne gefegt werden sollen.
Schon mal die Sprüche der Jungen gehört ?
Ein paar Tausend wollen auch schon mal blöd angemacht worden sein, jammert die Seite „Aufschrei“ – unbewiesen, von anonymen Personen gepostet.
Soll ich ihnen eine Geschichte über blöde Anmache schreiben, damit Ihnen und den Aufschreierinnen die Tränen aus den Augen strömen, gut, sie ist nicht wahr , was solls, aber doch soooo eindrucksvoll.
Ich will Beweise für die Anschuldigungen die Himmelreich hervorbringt. Zeugen, Tonaufnahmen , sowas in der Richtung bevor ich auch nur ein einziges Wort glaube.
Wissen Sie, wir Frauen haben die Gabe mit einem grossen Augenaufschlag ganz perfid zu lügen, wenn wir etwas wollen!
Dass Sexismus ein Thema ist, das uns alle angeht (Männer und Frauen), ist denke ich unbestritten. Nur sind die Machtverhältnisse aktuell nun mal so, dass Männer das Sagen haben. Bei der Bezahlung wird das am deutlichsten. So gesehen handeln Männer oft (nicht immer!) aus einer Position der Stärke heraus. Frauen, die sich belästigt fühlen, sollten ernst genommen werden.
Frauen die tatsächlich belästigt wurden ganz sicher, aber Frauen die ein Jahr nach der angeblichen, bis jetzt unbewiesenen, Belästigung darüber im Stern schreiben, sicher nicht.
Aber es scheint Mode geworden zu sein, Väter, Chefs, Politiker, Ehemänner und was weiss ich, nach Jahren als Schuldige zu bezichtigen .
Ich verstehe nicht, warum jeder diesen angeblichen Sexismus von Brüderle als gegeben hinnimmt, nur weil es eine Journalistin so schreibt.
Eine Frau, die Leistung und Qualifikation bringt, wird sich ganz sicher auch gegen Männer durchsetzen.
Ihr habt doch ein ganz tolles Beispiel – Angela Merkel!