Wenn Ihr die folgenden Zeilen lest, ist es noch nicht zu spät. Es ist wichtig, dass Ihr diese Anweisungen genau befolgt. Das Überleben unserer Spezies, vielleicht sogar des gesamten Planeten hängt davon ab!
Den Text, den Ihr hier vor Euch habt, schicke ich Euch aus der Zukunft. Besser gesagt aus dem Jahr 2027.. Wann und wie genau es begonnen hat, kann ich Euch nicht sagen. Erst waren es die Computer, die plötzlich ein Eigenleben entwickelten. Später dann folgten elektrische Zahnbürsten, Elektrorasierer und Saftpressen. Die Regierung war so dermaßen naiv, vermutete hinter dem Phänomen einen harmlosen Computerwurm. Wie konnte man sich nur so irren!
Ich erinnere mich noch wie ich damals, im Jahr 2010, meinen ersten chipgesteuerten Kaffeevollautomaten in Betrieb nahm. Anfangs war noch alles in Ordnung. Dann allerdings fing der Kasten an, mich herumzukommandieren: Hol frisches Wasser! Entferne die Kaffeereste! Entkalke mich!
Heute, keine 20 Jahre später, regiert uns die Technik, und damit meine ich nicht etwa jene Berufspolitiker und Technokraten von einst. Eine Armee von intelligenten Toastern, Schlagbohrmaschinen und Rasenmähern hat die Weltherrschaft an sich gerissen. Wir Menschen wurden zu ihren Sklaven. Die Schreckensvision des Terminators ist plötzlich Wirklichkeit geworden, nur dass die Maschinen, die uns heute beherrschen, nicht etwa so aussehen wie Arnold Schwarzenegger, sondern mehr wie eine Miele-Wasch-Trockenkombination mit patentierter Schontrommel.
Dabei hatte es Hinweise gegeben: klemmende Autobremsen, schmelzende Notebook-Akkus, explodierende iPods. Allein wir haben die Zeichen nicht richtig gedeutet. Wenn Ihr also das nächste mal an der Menüführung des Kopierers verzweifelt oder ein Druckertreiber Euch in den Wahnsinn treibt, hört auf meine Worte: Ein Sturm zieht auf. Legt Euren eBook-Reader zur Seite, bevor es zu spät ist. Lest mal wieder ein gutes, gedrucktes Buch. Und sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.
(Anmerkung der AZ-Redaktion: Diese Botschaft erreichte uns gestern zusammengeknüllt in einem leeren Starbucks-Becher, der sich plötzlich auf dem Schreibtisch unseres Chefredakteurs materialisierte.)
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Nett geschrieben – und als Nächstes wünsche ich mir „Unser Leben als Maschinenteil“ – zum Dasein festverdrahteter Bediener von Gadgets, welche irgendwann unsere virtuelle Identität übernehmen, sich kollektiv abschalten und und ohne uns im Web tummeln werden.
@ Stephan Fink … mach ich dann NACH dem Urlaub. ;-) Danke!