„The Line“, der Debütfilm des 37jährigen Richard Gutjahr, war das große Blogger-Thema dieses Frühjahrs: Was ist daran Journalismus, was Kommerz? Jetzt bezieht der Autor erstmals Stellung zu dem erbitterten Streit, den sein Film ausgelöst hat.

Frei nach Helene Hegemann (s. DIE ZEIT im Originaltext)

Ich bin mir nicht im Klaren darüber, ob die Angriffe, die auf meine Person gerichtet sind, es überhaupt Wert sind, bewertet zu werden. – Was ist schon Wert, was ist echt? Und wie echt sind Werthers Echte?. In meinem Zyklus vom fernen Kontinent ging es mir ja nicht darum, darzulegen, dass die Erde ein Brett ist. Wer das behauptet, oder besser: wer das aus meinen Filmen herauszulesen versucht, was nicht da ist und auch in keinem Paralleluniversum Platz findet, muss selbst ein Pad am Kopf tragen!

Wenn Stefan R. sagt Waddehaddeduddeda, was jetzt manche von Euch wieder als inhärent propagandistisch brandmarken mögen, versteht sich das ja auch nicht als Rebellion irgendwelcher auf Krawall getrimmter Klischees oder Revolutions-Fantasien. Jener mir vorgeworfene Werteverfall des sog. „Qualitätsjournalismus“ prallt an mir ab, genau wie jene Versuche, mir anhand vorurteilsgetränkter Radikalpauschalisierung Aufmerksamkeitshascherei vorzuwerfen.

iPad. Sex. SEO. Vielleicht entspringt diese ganze Debatte ja auch der Tatsache, dass ich mit Ed von Schleck und Rubik’s Zauberwürfel groß wurde und daher nicht der gängigen Vorstellung eines „stromlinienförmigen“ „Journalisten“ – „entspreche“ – „.“. Manch willfährige Redakteure haben immer wieder versucht, Apple mit Birnen zu vergleichen, den Massen ein „i“ für ein „ei“ vorzumachen. Dabei ist das größte „ei“ immer noch das Überraschungs-Ei, oder auch „Über-Ei“, wie Freud das wohl mal nannte.

Metrotexturalitarität

Der Apfel. Die Schlange. Das Paradies. Wie Kaffeemehl nach einer durchgemahlenen Nacht vor dem Apple Store muss sich das alles jetzt erstmal bei mir setzen. Deshalb will ich zum Schluss noch zwei Fragen beantworten, die ich mir selbst stelle, weil sich die Antworten vermutlich nicht in die Schablonen der gängigen Auffassung von. Mainstreamkompatibilität pressen lassen:

1. Natürlich wurde dieser Text von Steve Jobs geschrieben, mit dem ich übrigens nur noch durch das gegenseitige Zusenden von E-Mails verkehre.

2. Die zweite Frage habe ich vergessen.

Bis später, G.

Frei nach Helene H. neulich wieder in allen Feuilletons der Republik (Originaltext)

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14 Kommentare
  1. Tim schreibt:

    Chapeau. Narziss hat seinen Meister gefunden. Aber bitte das Ende immer bedenken.

  2. Und so einen lassen sie in Bayern noch live vor die Kamera. Hm…

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