Und wieder eine Debatte zum Thema Klassische Medien gegen das Internet. Am Rande der Tagung ‚Qualität unter Druck – Journalismus im Internetzeitalter‘ in Tutzing wollte ich nur eines wissen:. . Was wünschen sich die Medienmacher zu Weihnachten vom Internet?
(UPDATE: 13 Uhr – Thesensammlung als .PDF-File weiter unten)
Verleger Dirk Ippen (SZ-Interview) besitzt 22 Print-Titel. Aber auch bei div. elektronischen Medien (zwölf Radio-Stationen) hat Ippen die Hand im Spiel. Schon lange vor Kai Diekmann hatte Ippen einen eigenen Blog („Wie ich es sehe“ wurde 2007 eingestellt). „Tippen für Ippen“ – demnächst online?
Vera Lisakowski surft im Netz wie kaum eine Zweite in Deutschland. Das ist ihr Job. An der Seite von Friedrich Hagedorn scannt sie Jahr für Jahr einige zig-tausend Web-Seiten für den Grimme-Online-Award. Sie kennt alles, vom Trash bis zur Hochkultur – noch irgendwelche Wünsche ans Web?
Hans-Jürgen Jakobs hat schon eine beachtliche Journalisten-Karriere hingelegt: Handelsblatt, Spiegel, zuletzt Chef der SZ-Medienseite. Seit drei Jahren ist er Chefredakteur von sueddeutsche.de (und ja: damit auch verantwortlich für die nervigen Bildstrecken!). Er versteht seinen Laden als Startup, das sich irgendwann mal selbst finanzieren muss. Die Wünsche ans Web liegen da auf der Hand…
Ein ausführliches Video-Interview mit Jakobs gibt es auch bei turi2.de.
Axel Buchholz – einer meiner ersten Dozenten an der DJS und auch sonst ein Mann, der mich mit seinen gelben. Standard-Werken stets durch mein journalistisches Leben begleitet hat. Das Internet scheint nicht so seine Welt zu sein – aber wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann mal ein weiteres gelbes Meisterwerk: „Einführung in den Online-Journalismus“
Ulli Brenner, Leiter der Deutschen Journalistenschule in München – der Papa-Schlumpf Hunderter DJS-Abgänger. Er kümmert sich nicht nur um seine ehemaligen – auch die künftigen Lehrredaktionen müssen zukunftstauglich bleiben. Deshalb wird der Online-Unterricht am Altheimer Eck sukzessive ausgebaut. Erstaunlich: noch immer wollen die Neuzugänge überwiegend in Print-Medien arbeiten. Klar, die wollen mal was völlig abgefahrenes kennenlernen ;-)
Jens Jessen hat auf der Tutzinger Tagung ordentlich vom Leder gezogen: „Fernsehen wird von Proleten mit Proleten für Proleten gemacht“, nur einer von vielen verbalen Tiefschlägen. Vor allem beklagt der ZEIT-Feuilleton-Chef den Mangel am Guten, am Schönen und am Wahren in den Medien. Das Internet – Rettung oder Kernschmelze des Abendlandes?
Update: hier noch eine Thesensammlung als .PDF-File zur Veranstaltung, zusammengefasst aus dem Twitter-Feed #tutzing:
Musik in allen Videos dieser Seite nach Creative Commons Lizenz frei von. http://incompetech.com/
Sehr, sehr schön. Danke auch für die Zusammenfassung.