Vor einigen Tagen habe ich über Twitter die Frage gestellt: „Wie haben sich die Parteien im Online-Wahlkampf 2009 geschlagen?“ Knapp 100 Leute haben mitgemacht – hier das Ergebnis.

Bevor mir gleich ein schlauer Kommunikations- oder Politikwissenschaftler in die Parade fährt: nein, eine solche Twitter-Umfrage ist natürlich weder repräsentativ noch valide. Sei’s drum. Hier geht es um ein subjektives Stimmungsbild in einem jungen und Technik-affinen Umfeld. Das Ergebnis ist daher auch nicht wirklich überraschend.

[singlepic id=10 w=480 h=360 float=]. (Zum Vergrößern bitte klicken)

Wer den Bundestags-Wahlkampf im Netz verfolgt hat, kommt unweigerlich zu dem Schluss: mit Barack Obama hatte das noch nicht viel zu tun. Bei den deutschen Parteien herrschte 2009 noch eher das Prinzip try & error. Das muss nicht schlecht sein – im Gegenteil: CDU, SPD und Co bewiesen dieses Jahr außergewöhnlich großen Mut und Experimentierfreude. Wenn die Parteien daraus die richtigen Lehren ziehen und ihre Aktivitäten besser koordinieren, wird Deutschland 2013 seine erste große Wahlschlacht im Netz erleben.

Auf meiner Recherche-Reise quer durch die USA hatte ich. im April. u.a. Gelegenheit, mit einem Campaign-Manager des Barack-Obama-Teams zu sprechen. Micah Honeycutt hatte zunächst für Hillary Clinton, später dann für Barack Obama gearbeitet. Clinton habe das Netz zwar benutzt, aber nicht wirklich verstanden, sagt er. Eine gute Analogie zur aktuellen Situation der Parteien in Deutschland.

Pete McRoberts ist. Deputy Press Secretary. des Governors von Iowa, wo Obama überraschend die ersten Vorwahlen gewonnen hat. McRoberts steht mit dem Büro von Obama ständig in Kontakt. Die Art und Weise, wie das Präsidenten-Team mit den Neuen Medien umgeht, sagt der Sprecher, hat sich auch nach dem Einzug ins Weiße Haus nicht geändert. Was die These untermauert: Wahlkampf im Netz ist keine einmalige, zeitlich begrenzte Kampagne, sondern ein permanentes Gespräch mit den Wählern.

Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die sich mit dem Online-Wahlkampf in Deutschland befassen. Hierzu empfehle ich die Seiten des Social-Media-Experten Klaus Eck (Der PR-Blogger). Darüber hinaus hat die (SPD-FDP-nahe) Friedrich-Naumann-Stiftung jüngst ein. virtuelles Seminar zum Thema abgehalten. Spannend fand ich auch eine Studie der TU München, die sich mit den Parteien und Spitzenkandidaten bei Twitter beschäftigt.

iconmarkSolltet Ihr noch auf interessante Literatur gestoßen sein, bitte postet diese in einem Kommentar. Vielen Dank auch an alle, die an der TwitPoll teilgenommen haben!

Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Bitte unterstützen Sie mein Blog mit einer Spende.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Notwendige Felder sind mit * markiert.

4 Kommentare
  1. Sebastian schreibt:

    Das ganze Elend bei der SPD – aber auch die eigene Unzulänglichkeit des anonymen Autors – beschreibt dieser Artikel im „Freitag“:
    http://www.freitag.de/wochenthema/0939-wahlkampf-spd-wahlkampfzentrale-insider

  2. Richard Gutjahr schreibt:

    Klasse Hinweis. Insider-Stories sind immer die besten!

Willkommen!