Was bringen Micropayment-Sites wie Flattr oder Kachingle für Blogger? Seit dieser Woche teste ich beide Systeme. Ein erster Gewinner steht jetzt schon fest…

Google’s lausige Pennies! Zurecht beschweren sich die Verleger über Google Ads. Die bunten Banner werfen in der Tat nur wenig ab. Vor allem Blogger können davon ein Lied singen, generieren sie doch weit weniger Traffic als die großen Brands. Doch ist es wirklich Google’s Job, die Probleme der Verleger zu lösen, nur weil die nicht ihre Hausaufgaben gemacht haben?

Seit dieser Woche experimentiere ich mit den Micropayment-Sites Kachingle und Flattr. Ganz ehrlich – ich erwarte mir nicht allzu viel davon. Zu kompliziert die Anmelde-Prozedur – zu undurchsichtig das System. Nur Web-Evangelisten und Power-Blogger dürften da mitgehen. Was bedeutet: rechte Tasche, linke Tasche. Das Geld bleibt in der Familie, die breite Masse bleibt außen vor.

Soeben hat die taz als erste größere Zeitung einen Flattr-Button für seinen Web-Auftritt eingeführt. Bei dem chronisch unterfinanzierten Blatt wohl eher ein Akt der Verzweiflung. Doch was passiert, wenn Medienschlachtschiffe. wie Bild.de oder Spiegel-Online in das System einsteigen? Würden Blogger davon profitieren, weil Micropayment damit auch für die Massen attraktiv wird . – oder werden sie an die Wand gedrückt, weil die Großen das ganze Geld abschöpfen?

Mich fasziniert die Idee, dass sich neben dem „Old-School“ Abo-System der Verlage (Zeitungs-Apps auf iPad & Co) ein quirrliger Micro-Markt im freien Netz etabliert, in dem man freiwillig. „À  la carte“ Cent-Beträge für einzelne Beiträge bezahlt.

Und auch das will ich nicht verschweigen: die größten Einnahmen für mein Blog kamen bisher weder durch Google, Kachingle oder Flattr – sondern aus direkten Spenden! Wenn Ihr also keine Umwege gehen wollt:

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9 Kommentare
  1. iptoux schreibt:

    Hi,

    Ich sehe in der tat eine postive Zukunft für die Systeme Flattr und Kachingle, dadurch sehen Blogger, Zeitschriften und Co. was die Leser auch lesen wollen. Artikel bzw. Themen die, die Leser intressieren werden somit besser bezahlt als eher langweilige Themen.

    Meist ist es ja so das man (wenn) man sich ein Magazin (zb. Focus) kauft, dies auch nur tut wegen bestimmten Themen, zumindest kaufe ich mir nicht Regelmäßig die PC-Welt sonder nur sehr selten, da mich nur bestimmte Themen intressieren. Leider Zahlt man dann aber oft mal schnell 4 – 8 Euro (je nach Magazin) für nur 1 – 2 Themen die einen auch ernsthaft intressieren.

    Wo gibts den Spocus :D

    Mfg iptoux

    • Richard Gutjahr schreibt:

      @iptoux Dazu hat mir die Aussage von Amir Kassaei neulich auf dem Journalistentag gut gefallen (das Video im letzen Blogpost ganz unten): die Journalisten haben vergessen, dass am Anfang stets ein Produkt stehen muss, das die Menschen haben wollen. Danach kommt erst die Werbung und der Heftpreis. Wenn man aber keine guten Texte mehr schreibt – suchen sich die Leute eben ihre Infos woanders. Ich finde – da ist was dran: wir (Journalisten) haben uns in den letzten Jahren nicht weiter entwickelt. Vieles, was und wie wir berichten, langweilt die Menschen. Dafür dann noch Geld zu verlangen wird schwierig.

  2. Nino schreibt:

    Seeeehr geiler Bericht!!! Danke dafür! Ich nutze seit Jahren als Micro Payment Dienstleister Click&Buy und finde dass das ganz gut klappt. Ein Artikel der c’t ist flott damit gekauft.

    Richtig ist natürlich dass es aber dann auch nur ein PDF oder dergleichen ist und keinerlei Mehrwert bietet und auch preislich manchmal „unangemessen“ ist, verglichen mit dem Heftpreis. Hier dürfte der „Wasserkopf“ einen großen Teil der potentiellen Einnahme der Verlage fressen, online Bereitstellung der Artikel, Gebühren des Finanz-Diensteleister und und und.

    Die Lösung könnte in der Tat das iPad oder zukünftige ähnliche Geräte bringen, die ihren Umsatz über spezielle Apps mit inAppBuy einspielen und somit mehr auf Verlagseite hängen bleibt.

    So, jetzt leg ich mein iPad beiseite und gehe zum Bahnhofskiosk und suche mir die neue Ausgabe vom Spocus. ;)

    • Richard Gutjahr schreibt:

      @Nino Gern geschehen. Ja, der Spocus ist echt sein Geld wert! Hoffe, den gibt’s auch bald für’s iPad ;-)

Willkommen!